Dieser Eintrag ist eine Antwort auf Robert Heinemann im Rahmen einer Diskussion auf Facebook. Die FB-Diskussion ist hier zu finden:
Weil FB-Diskussionen aber so vergänglich sind und ich glaube, dass wir hier ein Thema am Wickel haben, dass etwas langlebiger sein darf, versuche ich, die Diskussion hierhin zu verlagern. Hoffentlich macht Robert Heinemann mit…
Lieber Herr Heinemann,
Ihre Meinung, die Politik hätte im Fall des WWL-Volksentscheides mehr als ausreichend informiert, teile ich nicht.
In meinen Augen haben wir es hier mit sehr, sehr tiefsitzenden Ansichten und Überzeugungen zu tun. Immerhin hat ja jeder von uns mindestens 9 Jahre in der Schule verbracht – solch lange Zeiträume stiften Überzeugungen. Ich denke, es braucht wesentlich mehr, als ein paar Plakate, um solche Überzeugungen aufzubrechen. Aber das können Sie als Spezialist für Kommunikation sicher besser beurteilen, als ich.
Eine große Rolle haben da mit Sicherheit eben diese festen Überzeugungen gespielt, denen man nur in einer sehr lang angelegten Kampagne hätte begegnen können:
… hat uns auch nicht geschadet…
… Schulnoten sind doch objektiv…
… alle guten und schlechten Schüler in einer Klasse, das geht doch nicht…
usw. usf.
Alle diese Vorstellungen sind ja in der Erfahrungswelt derjenigen begründet, die sie äußern und dort stimmen sie ja auch. In der Realität der Wissens- und Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts stimmen sie nicht mehr.
Aber das muss man erstmal klarkriegen und dazu hätte es viel, viel mehr gebraucht, als eine Kampagne, die unter dem Stichwort „Gerechtigkeit“ die Stadt für ein paar Wochen mit Plakaten zupflastert.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Schneider